Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen

Die Welt hat sich verändert, mit einem Schlag. Die politische Atmosphäre in ihr ist spürbar eine andere geworden und das wohl unumkehrbar. Die Weltgemeinschaft hat es mit dem Abwehrkampf eines untergehenden Geschäftsführungsmodells zu tun, was sich mit militärischen Mitteln und Erpressungen wie in einem letzten Kampf gegen ein Versagen desselben aufbäumt und dabei skrupellos vorgeht. Das Märchen "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen" macht in diesem Zusammenhang vieles klar.

Weltgemeinschaft und Ukrainekrieg
Werner Mikus

Seite 5

Weltgemeinschaft und Schicksalsgemeinschaft

Die Weltgemeinschaft ist dabei, in diesem Schockmoment ihr eigenes Schicksal mit dem der Ukraine zu verknüpfen. Am Beispiel der Ukraine droht eine Weltordnung unterzugehen (Völkerrechtsgestützte Spielregeln mit Uno-Institutionen) und wir spüren, dass mit dem Untergang der Ukraine auch diese Ordnung untergehen würde. Der Untergang eines bestimmten Geschäftsführungsmodells mit Sitz im Kreml ist das Bedrohliche. Genauer gesagt ist es wie in einem letzten Akt das Aufbäumen dieser dem Versagen geweihten Methode. Das ist ganz und gar gefährlich. Aber alles Klein- und Dranvorbeireden hat genau in dieses Erschrecken hineingeführt. Die abkürzende Vorstellung, es ließe sich eine Lösung für einen gefahrenfreien Umgang mit den Bedrohlichkeiten einer Methode finden, die dem Untergang geweiht ist und sich aufbäumt gegen einen solchen Ausgang, muss aufgegeben werden wie in einer echten Kapitulation. Die Weltgemeinschaft hat dies, so wie ich es momentan wahrnehme, schon getan. Das Schicksal der Ukraine wird zu unserem eigenen. Das führt in eine Zukunft hinein, die uns das echte Gruseln beibringt, die uns aber auch von einer überbordenden Erpressbarkeit befreit. Am Ende kommen wir erneut zusammen in einer jasagenden Kapitulation vor der Unaufhebbarkeit bestimmter Widersprüche, die dem Leben unverrückbar eingeschlossen sind.
Ich denke, dass nicht alles nur schlecht läuft im Augenblick, sondern, dass etwas Neues entsteht, vielleicht das Gefühl einer Weltgemeinschaft.

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